Mutterschaft
ich bin gerade ein bisschen abgeschnitten von allem, da im Krankenhaus (nein,nix Schlimmes, aber dennoch einige Tage stationär). Da ich nicht meinen ganzen Hausstand mitbringen wollte muß dieses noch junge Tagebuch ganz ohne Bilder auskommen, da die Kamera leider zu Hause weilt. Dafür durfte mich das Laptop begleiten.
Tja, zum Thema Mütter und Kinder weiß ich so allerlei zu berichten. Da ich ja selbst stolze Mama dreier Kinder in Teizeitarbeit und Schichtdienst bin, kenne ich den Streß der entsteht wenn alle gleichzeitig von mir was wollen oder wenn die Schule mal wieder meint mein einziger Lebensinhalt bestünde darin schnell und spontan alles mögliche an Material für Schule etc zu sammeln. Zum Beispiel haufenweise Kastanien oder Blätter, hunderte von Streichholzschachteln für "Rechenkistchen"- die Streichhölzer haben wir immer noch zu Hause, denn in die Kistchen sollten Erbsen, keine Streichhölzer.:-)
All die schlaflosen Nächte, die sehr kleine Kinder bereiten sind mir noch gut in Erinnerung, zum Glück sind diese inzwischen selten geworden.
Das ewig schlechte Gewissen, wenn ich es mal wieder nicht geschafft habe alles unter einen Hut zu bringen: Arbeit, Haushalt, Eheleben und die Termine der Kinder. Mein sohn übt zu wenig Schlagzeug, weil ich ihn so oft vergesse zu erinnern(ja, er sollte selbst dran denken, tut er aber nicht).
Mein Kleiner liest selten, ich schaff es aber nicht ihn da zu animieren. Auch wenn mein Verstand mir sagt dass ich ihn ja nicht zwingen kann, denke ich doch oft es müßte doch gelingen. Doch gerade an Tagen mit viel Arbeit ist es mir nicht möglich, mir, die ich doch selbst so unorganisiert bin, alle familiären Aufgaben zu wahren.
Und dann bin ich manchmal einfach nur wütend. Wütend auf meine Erziehung, die dazu führt dass ich glaube all das sei meine Aufgabe als Frau. Wütend auch auf eine Gesellschaft die diese Dinge von mir erwartet und die Begriffe wie Rabenmutter kennt, aber keine Rabenväter. Wütend auf mich, weil ich mir so schwer damit tue meine Bedürfnisse klar zu artikulieren. Und wütend auf meinen Mann der sich natürlich innerlich freut dass er mir diesen ganzen Berg an Aufgaben herüberschieben kann und ich mir den Schuh immer anziehe,auch wenn er vielleicht gar nicht passt. Derweil er in unserer ländlichen Region schon dafür bewundert wird dass er er schafft den Nachmittag alleine mit seinen Kindern zu verbringen und diese abends ins Bett zu bringen wenn ich arbeiten muß!
Unsere Gesellschaft ist noch Meilen davon entfernt kinderfreundlich zu sein und Emanzipation ist nur ein Schlagwort. Daran ändern auch die aktuellen Quotendiskussionen nichts, denn worüber reden wir denn da? Quoten für die Chefetagen, in deren Nähe doch ohnehin nur privilegierte Frauen kommen. Die wiederum immer häufiger auch ähnlich privilegierte Partner haben wie diese Studie von 2011 zeigt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kluft-zwischen-arm-und-reich-gleich-und-gleich-gesellt-sich-zu-gerne-a-753775.html
Also anders ausgedrückt: unsere Familienpolitik zielt seit Jahren verstärkt darauf ab, die Fortpflanzung der "Oberschicht" zu fördern. Hingegen sind alle Betreuungsmodelle Unsinn wenn das Familieneinkommen kaum zum Leben reicht. Wovon bitte soll frau auch noch die Kinderfrau, Putzfrau und sonstige Hilfen bezahlen?
Einige interessante Gedanken zum Thema finden sich auch bei Antje Schrupp:
http://antjeschrupp.com/2011/03/29/gleich-und-gleich-ergibt-arm-und-reich-so-ein-mist/
Soviel für heute, ich versenke mich jetzt wieder in mein Krankenbett :-)
Tja, zum Thema Mütter und Kinder weiß ich so allerlei zu berichten. Da ich ja selbst stolze Mama dreier Kinder in Teizeitarbeit und Schichtdienst bin, kenne ich den Streß der entsteht wenn alle gleichzeitig von mir was wollen oder wenn die Schule mal wieder meint mein einziger Lebensinhalt bestünde darin schnell und spontan alles mögliche an Material für Schule etc zu sammeln. Zum Beispiel haufenweise Kastanien oder Blätter, hunderte von Streichholzschachteln für "Rechenkistchen"- die Streichhölzer haben wir immer noch zu Hause, denn in die Kistchen sollten Erbsen, keine Streichhölzer.:-)
All die schlaflosen Nächte, die sehr kleine Kinder bereiten sind mir noch gut in Erinnerung, zum Glück sind diese inzwischen selten geworden.
Das ewig schlechte Gewissen, wenn ich es mal wieder nicht geschafft habe alles unter einen Hut zu bringen: Arbeit, Haushalt, Eheleben und die Termine der Kinder. Mein sohn übt zu wenig Schlagzeug, weil ich ihn so oft vergesse zu erinnern(ja, er sollte selbst dran denken, tut er aber nicht).
Mein Kleiner liest selten, ich schaff es aber nicht ihn da zu animieren. Auch wenn mein Verstand mir sagt dass ich ihn ja nicht zwingen kann, denke ich doch oft es müßte doch gelingen. Doch gerade an Tagen mit viel Arbeit ist es mir nicht möglich, mir, die ich doch selbst so unorganisiert bin, alle familiären Aufgaben zu wahren.
Und dann bin ich manchmal einfach nur wütend. Wütend auf meine Erziehung, die dazu führt dass ich glaube all das sei meine Aufgabe als Frau. Wütend auch auf eine Gesellschaft die diese Dinge von mir erwartet und die Begriffe wie Rabenmutter kennt, aber keine Rabenväter. Wütend auf mich, weil ich mir so schwer damit tue meine Bedürfnisse klar zu artikulieren. Und wütend auf meinen Mann der sich natürlich innerlich freut dass er mir diesen ganzen Berg an Aufgaben herüberschieben kann und ich mir den Schuh immer anziehe,auch wenn er vielleicht gar nicht passt. Derweil er in unserer ländlichen Region schon dafür bewundert wird dass er er schafft den Nachmittag alleine mit seinen Kindern zu verbringen und diese abends ins Bett zu bringen wenn ich arbeiten muß!
Unsere Gesellschaft ist noch Meilen davon entfernt kinderfreundlich zu sein und Emanzipation ist nur ein Schlagwort. Daran ändern auch die aktuellen Quotendiskussionen nichts, denn worüber reden wir denn da? Quoten für die Chefetagen, in deren Nähe doch ohnehin nur privilegierte Frauen kommen. Die wiederum immer häufiger auch ähnlich privilegierte Partner haben wie diese Studie von 2011 zeigt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kluft-zwischen-arm-und-reich-gleich-und-gleich-gesellt-sich-zu-gerne-a-753775.html
Also anders ausgedrückt: unsere Familienpolitik zielt seit Jahren verstärkt darauf ab, die Fortpflanzung der "Oberschicht" zu fördern. Hingegen sind alle Betreuungsmodelle Unsinn wenn das Familieneinkommen kaum zum Leben reicht. Wovon bitte soll frau auch noch die Kinderfrau, Putzfrau und sonstige Hilfen bezahlen?
Einige interessante Gedanken zum Thema finden sich auch bei Antje Schrupp:
http://antjeschrupp.com/2011/03/29/gleich-und-gleich-ergibt-arm-und-reich-so-ein-mist/
Soviel für heute, ich versenke mich jetzt wieder in mein Krankenbett :-)
monebeni - 2. Okt, 17:41